Die Frage, die durch die rhetorisch geprägten Texte und das leidenschaftliche Schauspiel behandelt werden sollte, hieß: War der vielseitige Herakles nun ein wunderbarer Held oder doch ein grausamer Attentäter? Den Auftakt dieses szenischen Abends machten Bjarne Müller und Jan Kelter, indem sie erst einmal die Familiensituation erklärten, dass der Frauenheld Zeus seine Frau Hera, wie schon so oft, mit der schönen Alkmene betrogen hatte. Dabei wurde das uneheliche Kind Herakles gezeugt, ein Halbgott [mehr].
Die Pause zwischen den Stücken schmückte Max Schanz mit seinen Akkordeon-Künsten aus. Er begleitete die unvergessliche Kunstnacht und vor allem die vier abenteuerlichen Stücke über das Leben des Herakles mit seiner beeindruckenden Musik. Alle Emotionen von tiefer Trauer bis zur hochnäsigen Verachtung und Hass wurden durchgespielt. Das Fazit: Ein Heldenleben ist von viel Leid begleitet und wenig Freude, in der Familie, in den Beziehungen, im Heldenleben selbst.
Linus Brück/ Heinke Stulz