Besuch in der JVA Remscheid

Am 17.11.22 besuchten wir, die Rechtskunde AG vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Remscheid. Begleitet wurden wir hierbei nicht nur vom Leiter unserer Arbeitsgemeinschaft Richter Dr. Adam, sondern auch von Frau Jansen-Wübbolt sowie von zwei Müttern, die dankenswerterweise auch unsere Hin- und Rückfahrt übernahmen.

In der JVA angekommen, fiel uns als Erstes unangenehm auf, dass wir unsere mobilen Geräte nicht nur ausschalten, sondern sogar abgeben mussten. Wir wurden gründlich kontrolliert und mussten unsere Taschen und Jacken in einem Spind hinterlassen. Dann wurden wir von zwei Angestellten draußen auf dem Gelände herumgeführt und haben uns anschließend das Gebäude von innen angesehen. Dort durften wir drei Zellen von den hier gefangenen Insassen betrachten. Diese waren wirklich klein und wir konnten uns nicht ´mal vorstellen, auch nur eine Stunde eingeschlossen darin zu verbringen. Nachdem wir mit der Führung durch das Gebäude fertig waren, wurden wir in den Vorraum der dort vorhandenen Kapelle gebracht. Ein Beamter und vier Insassen, die alle wegen Mordes verurteilt worden sind und dort schon seit mehreren Jahren einsitzen, erwarteten uns in einem vorbereiteten Sitzkreis. Anfangs zögerten alle, doch dann trauten wir uns doch, uns ebenfalls in den Sitzkreis zu setzen. Als die Insassen sich uns vorstellten und uns erzählten, wieso sie in der JVA untergebracht sind, waren alle geschockt.

Im weiteren Verlauf durften wir viele Fragen stellen. Manche dieser Fragen waren sehr persönlich, doch die vier Insassen antworteten überraschend entspannt und absolut offen. Hierdurch kam ein wirklich interessanter und kurzweiliger Austausch zustande, der uns einen spannenden Einblick in den realen Gefängnisalltag geboten hat. Nach der langen Konversation mit den Häftlingen legten wir eine kleine Mittagspause ein und bekamen natürlich auch etwas Warmes zu essen. So lernen wir auch die Gefängniskost einmal kennen.

Nach dem Mittagessen verteilten wir uns in kleinere Gruppen mit jeweils einem Insassen und hatten hierbei die Gelegenheit, noch etwas persönlichere Fragen zu stellen. Hierbei erzählten einige Insassen sogar Einzelheiten über ihre jeweilige Tat. Trotz ihrer schrecklichen Taten kamen die Häftlinge dabei sehr sympathisch ´rüber und man hätte beinahe vergessen, dass sie mal einen Menschen umgebracht haben.

Nach diesen Kleingruppengesprächen versammelten wir uns nochmals zu einer Abschlussrunde und konnten unsere vielen gewonnenen Eindrücke und Gedanken austauschen. Es war insgesamt ein aufregender und interessanter Tag, den man gerne wiederholen würde.

Maribel Mleczynski, Elitsa Kamburova

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