CertiLingua – Zertifikat: Meine Zeit in London

Unsere Schule ist eine sogenannte „CertiLingua-Schule“, das bedeutet, dass man neben dem Abitur die Chance hat, das Excellenzlabel CertiLingua zu erwerben. Dafür muss man ein paar Vorraussetzungen erfüllen, wie u.a. ein Praktikum im Ausland und das Erstellen einer Projektarbeit.

Ich habe mein Praktikum dank Frau Clark in einer Londoner Grundschule absolvieren können und habe für meine Arbeit das Thema „diversity“ gewählt. Dieses passt natürlich perfekt zu London, da dort „diversity“ großgeschrieben wird. Auch in der Grundschule war Diversität ein wichtiges Thema. Es wurde stets versucht, alle Kinder zu inkludieren, unabhängig vom Geschlecht, vom Alter, von der Herkunft und von körperlichen und geistigen Begebenheiten. Jeder ist Teil der Klasse und der Schulgemeinschaft und zwischenzeitlich wirkte es wie eine große Familie.

In England geht die Grundschule, im Gegensatz zu Deutschland, von der Vorschule bis zur sechsten Klasse und die Grundschule, die ich besuchte, hatte auch noch einen Kindergarten bzw. „children centre“ auf dem Gelände. Während meiner Zeit dort habe ich jeden Tag in einer anderen Klasse verbracht und konnte so alle möglichen Altersgruppen und auch einige Lehrer kennenlernen. Alle haben mich sehr nett willkommen geheißen und sich gefreut, mich zu sehen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Situation mit einer Erstklässlerin. Diese habe ich an dem Tag, nachdem ich in ihrer Klasse war, im Gebäude gesehen und sie hat mich, sobald sie mich gesehen hat, ganz freudig umarmt.

An der Schule ist Inklusion ein besonders wichtiges Thema, da es einige Kinder mit „special needs“ gibt, die zum Teil Unterstützung mit im Unterricht haben oder während einiger Stunden aus dem regulären Unterricht genommen werden, um in ihrem eigenen Tempo zu lernen. Trotzdem waren sie Bestandteil der Klasse und wurden von den anderen genau so behandelt, wie die Kinder, die den ganzen Tag in der Klasse sind. Das fand ich wirklich schön mit anzusehen.

Generell war in der Grundschule einiges anders als in Deutschland. Zum einem gab es die Schuluniform, die auch dazu beiträgt, dass alle gleich angesehen werden. Dann war Sicherheit and der Schule ein sehr wichtiges Thema. Ich musste jeden Tag klingeln, um auf das Geläde gelassen zu werden und mich digital an- und auch wieder abmelden.

Während meiner Zeit in London habe ich bei der Schulleiterin der Grundschule gelebt, die zusammen mit ihren zwei Töchtern und ihrem Mann in einem typischen viktorianischen Haus mit kleinem Garten inmitten von London wohnt. Ich hatte entweder die Möglichkeit mit dem Bus oder zu Fuß die Schule zu erreichen und bin nachmittags meistens dann nicht direkt nach Hause, sondern habe London entdecken können. Man konnte alles mit Bahn und Bus erreichen und ich habe an einem meiner ersten Tage nachmittags direkt ein neues Kunstwerk des Künstlers Banksy gesehen, welches ich durch einen kurzen Spaziergang erreichen konnte. Die Familie hat mich unglaublich nett aufgenommen und mich als Teil der Familie bezeichnet. Da die eine Tochter in meinem Alter ist habe ich auch Zeit mit ihr und ihren Freunden verbracht und konnte so noch mehr tolle Menschen kennenlernen. Außerdem haben sie mir auch ihre liebsten Plätze in London gezeigt, sodass ich durch mein Praktikum nicht nur das touristische, sondern auch das alltägliche Leben in London kennenlernen konnte.

Ich habe mich in die Menschen und auch in die Stadt total verliebt und werde auf jeden Fall nochmal die Grundschule und die Familie besuchen. Während meiner Zeit in London habe ich so einiges dazu gelernt und auch viel Zeit alleine verbracht, in der ich gemerkt habe, wie selbstständig ich sein kann und es sehr genossen, jeden Tag neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen interessante Gespräche zu führen. Dadurch konnte ich die Vielfältigkeit Londons und der Einwohner kennenlernen und gleichzeitig noch mein Englisch verbessern. In den zwei Wochen habe ich mich des Öfteren aus meiner „Komfortzone“ begeben und z.B. fremde Menschen um Hife gebeten, wenn ich den Weg nicht wusste oder mich alleine in ganz London zurechtgefunden. Ich hatte die Möglichkeit jeden Tag was Neues zu entdecken und mich z.B., wenn ich wollte für mehrere Stunden an die Themse zu setzen oder stundenlang durch London zu laufen. Durch die Vorbereitung auf das Certilingua Zertifikat konnte ich unglaublich schöne zwei Wochen in London verbringen und jeden Tag etwas Neues, und Aufregendes erleben. Ich freue mich schon auf meine Abschlussfahrt im Herbst nach London, da ich dann alle wiedersehen kann. Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit des Praktikums und die Menschen, die es zu etwas besonderen gemacht haben. Es war eine unglaublich schöne Zeit, die ich nicht mehr vergessen werde.

Jolina Pupke, Q1

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