Hier ein Film, der von Schülern für Freunde und Freundinnen der Philosophie gedreht wurde.
Hier ein Schüler-Film aus der EF, um den Philosophen Sartre kennen zu lernen.
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Auch unter Santa Corona haben wir es uns dieses Jahr nicht nehmen lassen, den Steinpreis zu feiern - für den besten philosophischen Essay in EF, Q1 und Q2.
Die Themen waren dieses Jahr wieder sehr interessant: da gab es einmal den Favoriten der Schreibenden, nämlich die Frage, ob man glücklich sein wollen muss. Gibt es die Verpflichtung zum Glücklichsein? Damit haben sich viele gerne beschäftigt und sehr verschiedenen Antworten gegeben: dass es eine biologische Veranlagung gebe, nach dem Glück wie nach der Sonne zu streben. Andere fanden, ganz in Kant´scher Tradition, dass das Glücksgefühl aber nicht Sinn des Lebens sein könne.
Ein anderes Thema lieferte Marcus Gabriel: „Unser Denken […] ist ein Sinn, mittels dessen wir das Unendliche ausspähen und unter anderem mathematisch darstellen können.“ Hier gab es sehr ambitionierte Essays, die mit einem mathematischen und makrophysikalischen Hintergrund glänzten und zu klugen Antworten gelangten.
Ein drittes Thema bot Rousseau, der Aufklärer, mit der These: „Auf seine Freiheit verzichten heißt, auf sein Menschtum, auf die Menschenrechte, sogar auf seine Pflichten zu verzichten.“
Eher selten haben sich unsere Schreiber für diese widersprüchliche Behauptung von Habermas interessiert: „Gesellschaften reproduzieren sich, indem sie vermeiden, dass zu viele Irrtümer tradiert werden.“
In der EF, der ersten Stufe, die sich ernsthaft mit der traditionellen Philosophie auseinandersetzt, gab es sehr viele schöne Essays, die weit über den Wissensstand der EF hinauswiesen. Die besten schriftlichen Essays haben wir, wie immer, eingeschickt. Da warten wir nun auf die Urkunden!
Was aber unseren traditionellen Steinpreis für den besten vorgetragenen Schüleressays angeht, kam ein Besuch der anderen Kurse ja nicht in Frage. Also schickten wir die Essays als Audiodateien in die anderen Kurse und ermittelten so den Sieger. Die Kurse kürten Kuba Matura zum Sieger der EF, gefolgt von Julius Povlsen und Paul Jörgens, alle haben sich mit dem Thema „Glück“ befasst, auf sehr unterschiedliche Weise.
In der Q1, mit den schon fortgeschrittenen Philosophierenden, gab es den Essay von Caja Himmelreich, die bei der Frage nach dem Glücklich-Sein-Müssen zurückfragte, ob man denn wirklich immer glücklich sein müsse? Gegen sie trat an Helene Wolf, die die Frage aus psychologischer Sicht anging.
Hier ging der Pokal an Helene Wolf, Bücher und Minini-Gutscheine bekommen Caja Himmelreich, Linn Gestermann und Madeleine Balthasar.
In der Q2, die schon einmal durch unser philosophisches Programm gewandert ist, sind die Essays mit dem weitesten Horizont entstanden. Den Pokal der Stufe trug Cosima Strick davon (siehe Bild), gefolgt von Johannes Eisenbart und Linus König.
Wir gratulieren unseren Siegern. Mögen sie die Preise, die -wie immer- freundlicherweise der Schulverein gestiftet hat, genießen (Minini-Gutscheine) und nutzten (philosophische Nachschlagwerke). Der Siegerpokal, der in ihrem Regal glänzt, möge sie weiter an den Steinpreis erinnern, an dem sie so erfolgreich teilgenommen haben.
Einen großen Dank an alle, die bei der Durchführung geholfen haben, die dieses Jahr ungewöhnlich war: Meine Kollegen und Kolleginnen, alles Philosophiekurse und unsere Vortragenden und natürlich der Schulverein, der uns erlaubt, großzügig Preise für den Steinpreis zu kaufen.
Dr. Heinke Stulz
Fachschaft Philosophie
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Hier könnt Ihr die Antwort einer ehemaligen Schülerin lesen:
Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie
Keine Antwort und trotzdem richtig? –Philosophieunterricht
Denken verleiht Flügel!
Immanuel Kant, der größte deutsche Philosoph, stellte der Philosophie vier Fragen, über die wir auch zusammen nachdenken werden.
In der Philosophie wollen wir sehen, welche Antworten es auf diese Fragen gab, wir wollen sie prüfen und dabei feststellen, welche unsere Antwort auf diese Fragen heute wäre.
Was kann ich wissen?
Diese Frage führt uns in die Erkenntnistheorie: gibt es Grenzen für unser Wissen, wie Kant meint, oder wird unsere Wissenswelt durch unsere modernen Geräte immer weiter und weiter?
Was soll ich tun?
Woran soll ich mich orientieren? Am Glück der anderen, an meinem eigenen Glück oder gibt es noch andere Ziele? Da haben Philosophen verschiedene spannende Antworten gegeben.
Was kann ich hoffen?
Was gibt es hinter der sichtbaren Welt? Diese Frage führt uns in die Bereiche der Metaphysik und der Religion, die wir philosophisch betrachten wollen.
Was ist der Mensch?
Ein Engel oder ein Teufel? Ein Roboter oder ein Tier? In der Anthropologie („Kunde vom Menschen“) sind die Antworten gesammelt. Auch die Biologie hat dazu einiges zu sagen.
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[März 2020] Mariette und Judith Vasen, Ben Mechtel und Josefine Hanisch haben dieses Jahr für ihren philosophischen Essay eine Urkunde von der Bezirksregierung erhalten,
was eine Auszeichnung darstellt, da nur wenige Essays eingesendet werden und ein noch kleinerer Teil eine Urkunde erhält. Wir gratulieren von der Fachschaft Philosophie und wünschen weiter fröhliches Philosophieren. Denken verleiht Flügel!
Fachschaft Philosophie Dr. Heinke Stulz
[Dezember 2019] Am 29. November, Freitagnachmittag, wurde wie jedes Jahr wieder der Steinpreis der Fachschaft Philosophie für die besten philosophischen Essays in den drei Stufen der Oberstufe vergeben. Gewonnen haben dieses Jahr eine goldene Nike:
EF Anna Milioto, Q1 Dilara Birasa und in der Q2 Nina Moritz.
Es gab einige Beiträge zum Thema „Sind wir alle Egoisten?“, wo es den Vortragenden leider an überzeugenden Gegenargumenten fehlt, dieses Thema müssen wir Philosophielehrer offensichtlich noch einmal gründlicher behandeln, denn dazu gibt es ja so viel mehr zu sagen. Ein anderes Thema dieses Jahr war die Frage Lessings, ob man die Wahrheit oder lieber die Suche nach der Wahrheit wählen möchte, wenn sie einem angeboten wird. Auch dazu schöne Beiträge. Eine besondere Herausforderung war ein Nietzsche-Zitat, wonach es keinen Tatsachen gebe, nur Interpretationen. Damit ist mit einem Schlag unser gesamter, moderner, naturwissenschaftlicher Empirismus auf den Prüfstand gestellt, aber die Essayisten haben auch hier kluge, philosophischen Antworten gefunden.
In der einen Jury saßen unsere Philosophielehrer, Elternvertreter, aber auch die Vorsitzende des Schulvereins, Frau Eibl, die Jahr für Jahr die schönen Preise, Kinogutscheine und philosophische Klassiker spendet. In der anderen Jury dann einige aus den Philosophiekursen, die für die jugendliche Perspektive bei der Bewertung Sorge trugen.
Die langen Pausen, in denen die Jurys sich zu ihren Ergebnissen rechneten, wurde von Klavierspiel verkürzt. Mal bestellt, mal spontan setzten sich Pianisten an den Flügel und unterhielten uns mit ihren Stücken. Vielen Dank für die musikalischen Einlagen!
Auch dieses Jahr wieder eine Veranstaltung, die zeigt, wieviel philosophisches Rüstzeug sich die Jugendlichen schon angeeignet haben und wie gut sie damit umgehen können.
Für uns Lehrer immer eine Sternstunde im philosophisch-pädagogischen Alltag.
Deswegen gratulieren wir allen, die am Essaywettbewerb teilgenommen haben, und sagen: Hört nie auf zu philosophieren!
Fachschaft Philosophie Dr. Heinke Stulz
[Februar 2019] Endlich sind die Urkunden aus Münster da! Für ihren philosophischen Essay von vier Seiten haben folgende Personen eine Urkunde erhalten, mit dem großen Kant, der freundlich aus der Urkunde lächelt:
EF: Cosima Strick, Beyza Kizilaslan, Johannes Eisenbart
Q1: Victor Amberger, Nikolina Jovanovic, Tim Louven
Q2: Franziska Babilon, Moritz Meyer
Die Fachschaft Philosophie gratuliert Euch herzlich!
Fachschaft Philosophie (Dr. Heinke Stulz/ Niklas Stelzmann)
[November 2018] Auch dieses Jahr wurde an einem Freitag im November wieder die besten Essays der Stufen vorgetragen und die Sieger gekürt:
Dieses Jahr in der EF Zoe Frosio, in der Q1 Malin Daniel und in der Q2 Aron Torka.
Viele Spaß mit den Kinogutscheinen und den Büchern, die ihr gewonnen habt – Spende des Schulvereins, der auch dabei war. Und einen Applaus von der Fachschaft Philosophie!
Die Themen dieses Jahr waren wieder vielfältig. Unter unseren Anfängern im Philosophischen Essay aus der EF erhielt Zoe Frosio den ersten Preis. Sie widmete sich dem Thema: Welche Verbindung hat die Kunst zur Welt? Nach der Betrachtung beider Seiten kam sie dann zu dem Schluss: „Kunst kann einen sowohl träumen, als auch nachdenken lassen. Und auch die Künstler beschäftigen sich erst mit der Welt, bevor sie ihr entfliehen. … Ich bin der Meinung, dass die Kunst sowohl Nähe als auch Distanz zur Welt schaffen kann.“
Malin aus der Q1 räsonnierte über die Frage, ob Wissen zu Macht führt. Nach einem klaren Verweis auf die IQ-Quotienten von Steven Hawking und anderen Wissenschaftlern im Vergleich zu ihrer nur geringen Macht kam sie dann zu den Männern, die wirklich Macht haben, wie Trump, Erdogan und Putin. Bei der Frage, welche Eigenschaften diese Männer und andere Mächtige denn zu ihren Positionen verholfen haben, stellte sie überzeugend fest, dass es gewiss nicht eine Art von Wissensanhäufung war, die ihnen die Macht verschaffte, sondern eher eine andere Fähigkeit, die sie „Sympathie“ und „Empathie“ nannte. Am Ende fragte sie in die Runde, ob wir nicht lieber diese Fähigkeiten in der Schule trainieren sollten statt mühsam offensichtlich unnötiges Wissen zu memorieren.
Aron Torka hatte sich auch das Thema über den Weltbezug von Kunst vorgenommen. Nachdem er über verschiedene amüsante Versuche, Kunst zu definieren, hinweggeschweift war („Ist das Kunst oder kann das weg?“), stellte er fest, dass alles Kunst ist, auch das Umgraben im Garten. Das hat er dann noch bis zum Ende bewiesen, in einem schönen, lockeren essayistischen Stil, der ihm den ersten Preis der Q2 eingebracht hat. Sein Fazit: „Somit ist Goethes These nicht nur eine wahrhaftige Huldigung der Kunst und den unendlichen Möglichkeiten, sie auszudrücken, wie er es selber wie kein Zweiter vermochte, sondern auch eine Art und Weise, sich erkenntnistheoretisch dem Sein der Welt zu nähern.“
Das Publikum war dieses Jahr ungewöhnlich still, wofür wir sehr dankbar waren. Am Ende gab es großen Applaus für die Vortragenden, die nicht nur den Mut bewiesen haben, vor uns allen ihre Thesen vorzulesen, sondern sich auch große Mühe gegeben hatten, die Essays gut auszuformulieren und im Vortrag zu üben, bevor sie die Preise, die der Schulverein gestiftet hatte, entgegennehmen konnten. Der Schulverein saß übrigens mit Frau Eibl und Herrn Dr. Juhnke selber auch in der Jury.
Die Sieger:
EF Zoe Frosio (1), Emre Dumanoglu (2)
Q1 Malin Daniel (1), Tim Louven (2), Julia Koch (3)
Q2 Aron Torka (1), Lotta Hosenfeld (2)
Herzliche Dank, dass Anton Hasert (Q2) uns bei der Arbeit der Jurys auf der Geige begleitet hat, Luis Hildenhagen bediente für uns die Technik.
Wir warten wieder auf schöne Essays nächstes Jahr.
Fachschaft Philosophie (Dr. Heinke Stulz/ Niklas Stelzmann)
Insgesamt befragten wir 138 Leute und die Ergebnisse unserer Umfrage zeigten, dass fast 50 Prozent die beliebigen Antworten wählten. 32% gingen an Sartre und die restlichen 22% an Kant. Auffällig war, dass älteren Leute einen bedeutend höheren Anteil an Kants Pflichtethik hatten (36% Kant, 19% Sartre), während die Jüngeren wohl eher Sartres sehr persönliches Freiheitsverständnis teilten. Ob sich das mit dem Älterwerden ändern wird?
Nachdem wir uns im Philosophieunterricht (Q1) sehr viel mit dem Thema Freiheit beschäftigt hatten, stellte sich uns die Frage, welche Meinung wohl die meisten Leute auf der Straße zu diesem Thema vertreten. Um verschiedene Sichtweisen darzustellen, entschieden wir, uns die Theorien der beiden Philosophen Jean-Paul Sartre und Immanuel Kant darzustellen. Sartre ist ein Vertreter des Existentialismus und definiert Freiheit als etwas, zu dem der Mensch verurteilt ist. Er sagt, dass der Mensch immer in der Lage ist frei zu denken und daher auch immer frei ist.
Kant hingegen betrachtet ein Individuum als frei, wenn es sich entscheidet, seiner Vernunft zu folgen und sich somit als frei begreifen kann, weil er sich selbst bestimmt.
Auf den Fragebögen, die wir erstellt haben, gab es zu den vier Fragen also eine Antwortmöglichkeit, die zu Sartres Verständnis passte und eine, welche Kants Ansichten widerspiegelte. Als dritte Möglichkeit haben wir uns beliebige Antworten ausgedacht, welche keines der philosophischen Prinzipien verkörpern.
An einem Donnerstagmorgen sind wir dann in Zweiergruppen in die Schlebuscher Fußgängerzone ausgeschwärmt. Vorsichtig und höflich fragten wir die Passanten. Wir haben die Befragten in zwei Kategorien eingeteilt: 1. unter 45 Jahren und 2. ab 45 Jahren.
Die Reaktionen der Leute waren sehr unterschiedlich. Manche waren erfreut und interessiert, während andere eine abwehrende Handbewegung als Antwort benutzten. Viele der älteren Leute haben einen anscheinend einen unglaublich vollen Terminkalender, was ihnen allerdings erst auffiel, als wir die Umfrage erwähnten.
Oft kam als Antwort: „Ich habe keine Zeit. Ich habe einen Arzttermin.“ Und dann waren sie auch schon weg, ehe man etwas erwidern konnte. Wenige Augenblicke später sieht man sie wieder, komplett tiefenentspannt, beim Rumschlendern auf dem Marktplatz. Aber fünf Minuten Zeit um vier Fragen zu beantworten hatten sie natürlich nicht.
Insgesamt befragten wir 138 Leute und die Ergebnisse unserer Umfrage zeigten, dass fast 50 Prozent die beliebigen Antworten wählten. 32% gingen an Sartre und die restlichen 22% an Kant. Was auffiel war, dass älteren Leute einen bedeutend höheren Kant-Anteil hatten (36% Kant, 19% Sartre), während die Jüngeren wohl eher Sartres Verständnis teilten.
Alles in allem war die Umfrage ein Erfolg, da viele Menschen wirkliches Interesse gezeigt haben und wir überrascht waren, wie sehr die philosophischen Prinzipien auch im Bewusstsein der Menschen auf der Straße verankert sind, die nie Kant oder Sartre gelesen haben.
Patricia Scharf (Q1)
Sartre: Foto Wikipedia https://www.flickr.com/people/69061470@N05
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Kant: Gemälde Scanned from "Die großen Deutschen im Bilde" (1936) by Michael Schönitzer |
[März 2018] Beim Wettbewerb PHILOSOPHISCHER ESSAY 2018 der Bezirksregierung nahmen auch diesmal wieder Schülerinnen und Schüler der Oberstufe mit guten Beiträgen teil. Geehrt wurden die Essays von Karin Doerk (EF), aus der Q1 von Rebekka Babilon, Alexandra Krämer, Celine Wu und Manuel Lipstein und Debora Weusthof (Q2).
Allen einen herzlichen Glückwunsch - und wir freuen uns auf eure Essays im nächsten Jahr!
Eure Fachschaft Philosophie - Dr. Heinke Stulz
Sofie Varon Castro (Q2) wurde aufgrund ihres hervorragenden philosophischen Essays eingeladen, an der philosophischen Winterakademie in Münster teilzunehmen, aus der die Teilnehmer an der Internationalen Philosophie-Olympiade hervorgehen werden.
Wir gratulieren!
Fachschaft Philosophie/ Dr. Heinke Stulz
[Juni 2015] Professor Michael Lüthy, Schweizer von Geburt, kam gestern am 15.6.2015, von der Universität Nijmwegen, zwei Autostunden entfernt, zu uns an die Schule. In der Philosophischen Fakultät zu Hause, hielt er vor verschiedenen Oberstufenkursen einen Vortrag zu dem Thema: „Der Darwinismus und die philosophischen Folgen.“
Die holländischen Universitäten in der Nähe der deutschen Grenzen sind sehr interessiert an deutschen Studenten. „Wenn deutsche Schüler zu uns kommen um zu studieren, sind sie meistens gut“, meinte er. Bisher laufen die Studiengänge auf Englisch, aber es wird auch darüber nachgedacht, Studiengänge in Deutsch anzubieten, da der Zustrom aus Deutschland recht groß ist. Wer hätte das gedacht!
Unsere Schüler waren sehr erfreut, auf diese Weise einen philosophischen Vortrag auf universitärem Niveau erleben zu können. Auch bei Darwin muss man genau hinschauen: wieder ein missverstandener Wissenschaftler, dem man Gerechtigkeit widerfahren lassen müsste.
Dr. Heinke Stulz, Fachschaft Philosophie